Abflug in den Sommer

Pressebericht aus der Fellbacher Zeitung vom 24.02.2009

RADSPORT Leif Lampater und Marc Sanwald vom Activity-Racing-Team des TSV Schmiden fahren einige Rennen auf dem fünften Kontinent

Hasselt. Umpacken und weiter geht"s. Der Radsportler Leif Lampater vom Activity-Racing-Team des TSV Schmiden hat das Sechs-Tage-Rennen in Hasselt mit Leon van Bon am Sonntag auf Platz zwei beendet. Heute fliegt er mit Vereinsgefährte Marc Sanwald nach Australien.

So viele Sechs-Tage-Rennen auf den Bahnen Europas wie in dieser Herbst-Winter-Saison hat Leif Lampater noch nie bestritten. Der Radsportler vom Activity-Racing-Team des TSV Schmiden ist elfmal mit verschiedenen Partnern zu sechs Nachtfahrten hintereinander im Kreisverkehr angetreten. Von den 13 Wettstreiten, die zwischen Oktober 2008 und Februar 2009 im Kalender der Union Internationale des Vélodromes (UIV) stehen, hat er nur die beiden in Italien ausgelassen. Wobei sich die Veranstaltung in Mailand auch mit der in München überschnitt. "Das war schon ein heftiges Programm, aber es ging", sagt Leif Lampater.

Zum Abschluss der Saison, in der er an 66 von 136 Tagen seit 20. Oktober bis Sonntag bei Sechs-Tage-Rennen im Sattel saß, hat er mit dem niederländischen Straßenprofi Leon van Bon in Hasselt/Belgien den zweiten Platz belegt. "Das ist okay", sagt Leif Lampater und grinst zufrieden. Der 26-Jährige kann auf insgesamt neun Podestplatzierungen zurückblicken. Zweimal stand er in der nun abgelaufenen Saison - mit Erik Zabel - ganz oben auf dem Siegertreppchen, viermal wurde er Zweiter und dreimal Dritter. Dazu kommen noch ein vierter Platz und ein achter Platz.

Nach dem geballten Programm der vergangenen Monate macht sich Leif Lampater heute Abend auf nach Australien. Aber nicht, um in der australischen Sommerhitze zur Erholung am Strand ein bisschen die Beine hochzulegen. Der Mann aus Schwaikheim fährt in den nächsten gut drei Wochen einige Rennen auf dem fünften Kontinent. Dabei ist er nicht alleine. Leif Lampater fliegt heute Abend zusammen mit seiner Freundin Stephanie Rahm und seinem Vereinsgefährten Marc Sanwald (Sportlicher Leiter des Activity-Racing-Teams des TSV Schmiden) von München über Dubai nach Melbourne.

 

Rik McCaig, der Veranstalter des Bendigo International Madison am übernächsten Wochenende, hat Leif Lampater eingeladen. "Ich hab" Leif aus Spaß am Telefon gefragt, ob er mich nicht im Handgepäck mitnehmen kann. Fünf Minuten später hat er mich dann nochmal angerufen und gesagt: Du bist dabei!", sagt Marc Sanwald. Einzig seinen Flug musste er selbst bezahlen. Ansonsten wird für die deutsche Reisegruppe in Australien gesorgt. In Melbourne wartet ein Mietwagen, in Bendigo eine Unterkunft. Wobei Leif Lampater, Marc Sanwald und Stephanie Rahm die ersten Tage wohl irgendwo in Melbourne bleiben werden, wo Leif Lampater am Wochenende bei den offenen australischen Bahnmeisterschaften antreten wird. "Das ergibt sich alles, es ist alles ein bisschen lockerer in Australien - und warm ist es ja auch, zur Not schlafen wir im Auto", sagt Leif Lampater und lacht.

 

Rund 25 Grad hat es derzeit in Melbourne, eineinhalb Stunden entfernt davon in Bendigo liegen die Temperaturen noch ein gutes Stück höher. "Am Sonntag hat es 38 Grad gehabt. Wenn ich dagegen hier das Wetter sehe, freue ich mich umso mehr drauf", sagt Marc Sanwald, der in Australien das eine oder andere Amateurrennen auf der Straße bestreiten wird. Vielleicht auch das Straßenkriterium in Bendigo am übernächsten Freitag. "Ich bin mir nicht sicher. Da sind nur Profis am Start, da gehöre ich ehrlich gesagt eigentlich nicht hin", sagt Marc Sanwald. Der Bahnprofi Leif Lampater wird diesen Wettkampf zum Auftakt der Renntage in Bendigo auf alle Fälle bestreiten. Dazu ist er auch samstags und sonntags beim Bendigo International Madison auf der Bahn am Start. Dabei fährt er mit dem Schweizer Franco Marvulli und zählt zu den Favoriten.

 

Neben den Rennen stehen bei Leif Lampater und Marc Sanwald etliche Trainingseinheiten auf dem Plan. Sie wollen dabei bis Mitte März ein bisschen Australien erkunden. "Ich mach" den Reiseführer", sagt Marc Sanwald, der sich allerlei Karten und Informationsmaterial besorgt sowie einige Ausflugsrouten zusammengestellt hat. Für ihn ist es der erste Aufenthalt auf dem fünften Kontinent. Leif Lampater war zu den Weltmeisterschaften 2005 und einem Weltcuprennen schon dort. "Es ist jetzt aber schon etwas anderes, sonst habe ich nie Zeit gehabt, auch mal ein bisschen rumzufahren", sagt Leif Lampater.

 

Gerhard Pfisterer